der Orangetrotter

   Ausstattung, Werdegang, Details

Unsere Erfahrungen mit unserem heißgeliebten Orangetrotter nach 56.000 Kilometer Weltreise



Kurz zur Geschichte:
Ursprünglich habe ich mir dieses Fahrzeug zum Transport meiner Enduro im Jahre 2000 angeschafft. Damals noch als 50 PS- Diesel (was für einen Gurke)
Von Weltreise war damals keine Rede!
Bezahlt hab ich 1000 D-Mark, also 500 Euro! Dementsprechend war der äußere Eindruck. Inzwischen wurde einiges investiert: Umgebaut auf Turbo-Diesel und 5-Gang Getriebe, lackiert etc. und er war Gut für Reisen durch ganz Europa.
Der Spontan-Entschluss zur Weltreise kam dann erst in 2008. Letztendlich waren also „nur“ noch die speziellen Ein- und Umbauten zur Weltreisetauglichkeit zu machen..

   

Grundsätzliches:
Es ist natürlich eine Glaubensfrage, und nicht zuletzt Preisfrage, mit was für einem Fahrzeugtyp man eine Weltreise startet. Müßig hier eine Diskussion anzufangen.
Aus unserer Sicht, nach einem halben Jahr Praxis gefallen uns folgende Vorzüge an unserem T3 TD, 2WD am Besten:

  • seine Farbe
  • Sparsamke
  • einfach zu reparieren, keine Elektronik
  • sehr stabil: Ackert sich wirklich überall durch, solange es nicht zu steil wird und Leistung gefordert ist.
  • der Fahrkomfort: leise und noch angenehm gefedert aber trotzdem mit gewissen Off-Roadeigenschaften
  • Volksnah: Mit der großen Schiebetür bist Du immer irgendwie auch draußen.
    Du hast sehr schnell Kontakt, wo auch immer Du bist. Und wenn´s zu viel ist , ziehst Du einfach zu. In sehr ursprünglichen Gebieten und Dörfern erschrecken die Leute auch nicht so, wie wenn man mit einem großen „Ungeheuer“ auftaucht! Das schafft eher Distanz.
  • Passt fast überall durch!
    Die Straßen sind manchmal so eng, vor allem durch Dörfer, oder unzählige Baustellen, das Du um jeden Zentimeter weniger froh bist. Sonst kann´s schon mal passieren das man umdrehen, und zig Kilometer zurück muss um eine andere Möglichkeit zu finden.
  • Du findest immer einen Stellplatz

Grundsätzliche Nachteile gibt es natürlich auch:

  • Ersatzteile, sind nicht gerade leicht, außerhalb Europas zu kriegen.
    Speziell in Australien sind alle Motor-Teile für das Dieselaggregat sehr schwer zu beschaffen, da die Dieselfahrzeuge nie in Australien importiert wurden.
  • die Leistung
  • Hochdach einerseits genial (Stehhöhe/Stauraum/Klima), andererseits teuer bei Verschiffungen.
  • Böschungswinkel Hinten: Auspuff und Ölwanne sind oft gefährdet.
    Die ntürliche begrenzung für Übermut abseits der Straßen :-)
  • 4-Rad-Antrieb wäre schon manchmal stressfreier
  • Platz! kann man nie genug haben
   

Zur Ausstattung
Unser Orangetrotter erhielt vor der großen Reise diverse Um, Ein - und Anbauten. Viele davon selbst konstruiert, gebastelt und angebracht.
je nach Bewährung in der Praxis gekennzeichnet mit:

*       bringts nicht
**      nach besserem Hersteller/Produkt suchen

***     sehr nützlich/angenehmer Komfort
****    für uns unverzichtbar/funktioniert toll.
   

Leistungssteigerung durch Ladeluftkühler ***
ganz angenehm, aber das Problem ist eher das Turboloch unter ca. 2500 Umdrehungen. In Verbindung mit den größeren Rädern vor allem beim Anfahren in extrem steilen Passagen. Hat man zu wenig Schwung und muss stoppen, geht nichts mehr, ausser Rückwärts. Bisher haben wir alles gemeistert. Aber mit Schwung über extreme Passagen heißt auch extreme Materialbelastung. Deshalb auch...

Verstärkte Federn und Dämpfer ****

   

15 Zoll Räder ***
(geringere Drehzahl aber Leistungseinbusen bes. in geringen Drehzahlen bei sehr steilem Terrain spürbar)

BF Goodrich All-Terrain Schlauchlos-Reifen 225/15 ****
Sau teuer, aber super robust und haltbar. Schnell von aussen zu reparieren. Bisher 2 Reparaturen durch eingefahrene Gegenstände, aber kein Platten. Teilweise sind wir bis zu 500 Km mit einer eingefahrenen, 8mm starken Schraube ohne Luftverlust gefahren. War in 5 Minuten repariert.

   

Zusätzlicher Ölkühler vor Wasserkühler **** Ein absolutes Muss beim 1600 ccm Dieselaggregat.
Der Hitze-Tot droht sonst ständig!

Lenkungs-Rad und Aufhängungs-Lagerungen kontrollieren**** und im Zweifelsfall ersetzen. Die Straßenzustände sind größtenteils materialmordend.

Zusatzscheinwerfer 2x Fern, 2x Nah **** Die Originalen sind Funzeln.

Vernünftige Seitenspiegel ****

Getönte Scheibe mit Blaukeil, Vorne und Spiegel-Tönungsfolie an den Seitenscheiben ****

   
Dachträger aus altem Skiständer ****
für 2 Stück / 20 Liter Ersatzkanister (Spiritus/Diesel)
   
Reserveradhalter und Kofferhalter ****
Super Sache, aber zu teuer, 285 Euro/St. ( 15 Zoll Bereifung zu Groß für Ersatzradmulde) Der Koffer selber ist ein Armee-Koffer, (12 Euro) darin bewahren wir, unter anderem, unseren...
   

2- flammigen Spirituskocher Origo 3000 **** auf. Wir haben natürlich auch eine Kochstelle im Bus. Allerdings, draußen ist oft schöner und drinnen eh schon zu heiß.

Isolierglasscheiben für den Wohnraum *** mit Schiebefenster

Zentralverriegelung nachgerüstet *** die ständige Abschließerei nervt

Draht-Schutzgitter hinter Kühlergrillabdeckung und vor den Scheinwerfern ***

   
Zu den sonstigen An- und Einbauten:    

80 Watt Peak Solar -Modul **** Besser mehr! In Verbindung mit 80 Ampere/h konventionelle Bordbatterie. Haben Einige getroffen die spezielle, schweineteure Solarbatterien hatten und sehr unzufrieden waren. Und wenn die ersetzt werden müssen? Schwer aufzutreiben. Lieber einmal mehr wechseln. Bei dem Preis für eine Solarbatterie kann ich in diesen Ländern fast 10 x eine Konventionelle beschaffen (im Schnitt 60 Euro). So sehe ich das.
Inzwischen (Mai/2010) habe ich die Solaranlage auf 160 Watt/Peak aufgerüstet und eine 130 Ah Batterie eingehängt. Jetzt passts!
Der Kühlschrank saugt immer noch zuviel, und bleibt deshalb über Nacht aus.

09.02.2011 Intressanter Weise ist der Wirkungsgrad der Solarmodule und die Batterieladung in Australien viel effizienter als in Asiatischer Sonne. Das heißt wir konnten in Australien unseren Kühlschrank rund um die Uhr betreiben.

Wir betrieben einen Waeco CR65 Kompressor-Kühlschrank** der aber entgegen den Herstellerangaben als „Solargeeignet“ viel zu viel verbraucht. Ich würde heute eine Truhe bevorzugen wegen Kälteverlust beim öffnen. Wäre aber ein Platzproblem bei uns.

   

Dometic Vakuum-Toilette VT 2500 **** Chemie-frei, und durch ständig anliegendes Vakuum absolut geruchsneutral. Erstaunlich was das Ding alles wegschafft. Ein wirklich tolles Produkt mit separat, entfernbaren Vakuumtank 15 L, der bei uns unter der Rücksitzbank Platz findet. Die Toilette selbst ist fast wie Zuhause (Keramikschüssel). Voraussetzung für einen störungsfreien Betrieb, ist der sorgfältig Einbau, und gelegentliche Instandhaltung. (Dichtungen etc.)

 

   

Außendusche**** ein Traum und dass Einzige was nicht in den Bus passt. PP-Rohr mit 40 Liter Fassungsvermögen, wird durch die Sonne erwärmt. Duschkopf dran und Baumarkt Vorhang mit Spinne aufgehängt - Klasse!

   

Sinus-Wechselrichter 12V/350 Watt **** Nur mit Geräten die echte Sinuswellen erzeugen sind empfindliche Geräte wie Laptop, Kamera usw. sicher vor Überspannung oder Defekt.

Moskitonetz für Schiebetür (im Handel) und Heckklappe (selbst genäht)****

Hitze- Kälte- und Sichtschutz Vorhang zum Fond**** Sehr effektiv, aus dickem Stoff.
Bei längeren Standzeiten kommen dann noch die Schutzfolien mit Saugnäpfen direkt hinter die Scheiben im Fond.

Markise 3 x 3 Meter **** Nicht nur als Sonnenschutz! Wenns öfter regnet hat man doch noch Raum um sich nicht so eingesperrt zu fühlen.

40 Liter Trinkwassertank mit Katadyn Filter ** Prinzipiell unverzichtbar aber es gibt umfassendere Filtersysteme, wohl auch von Katadyn? Hier in Asien unfassbar günstig und Qualitativ nicht schlechter, zumindest was die Verarbeitungsqualität betrifft. Hier in jedem Haushalt verbaut. Die Filter selbst kommen dem Katadynfilter verdächtig nahe? Wo hat Katadyn siene Filter her? (Katadyn 80€, Asien 6-8€  für einen Keramikfilter)

Zusätzlicher Rückfahrscheinwerfer 100Watt ***

Sandbleche *** einmal im Bachbett eingesunken haben sie nicht wirklich geholfen. Können aber sicher manchmal nützlich sein. Bei uns meistens Sitzgelegenheit hinten am Bus, oder Außenkochstelle.

Starker Ventilator **** Klimaanlage wäre natürlich toll, aber während dem Fahren geht’s eigentlich und bei Nacht bräuchte man dann einen Generator, oder nochmal 200 Kilo Batterien, weil wir ja grundsätzlich wild stehen. Macht nicht wirklich Sinn, werden uns schon daran gewöhnen!

Zusätzliche, faltbare Matratzenauflage zum Schlafen **** (Helgas Mama)

Pilotensitze mit Armlehnen für Fahrer und Beifahrer ****

Intimvorhang (aufrollbar) zwischen Toilette und Bett **** ein kleines bisschen Privatsphäre!

Navigation Garmin GPSMap 60crx + digitale Karten von Open Street Maps (kostenfrei);Malsing, Shonkymaps...
und die stabilen „Reise Know How“ Karten aus der World Map Serie.

   
     
     
     

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Und was hat sich bisher verabschiedet?
Noch in der Türkei hat sich unser Getriebe angekündigt. Ja, man schaut nicht rein.
Über Ebay
Fa. Kessel schnell eines gefunden und dank ADAC (der in der Türkei noch funktioniert) war es auch günstig und schnell bei uns. Besser wars, denn ab Iran wäre es Horror gewesen.
Bei der Gelegenheit haben wir die inzwischen extrem sauende Dieselpumpe auf Anraten meines KFZ- Fachbetriebs gewechselt, weil keiner in der Lage war das Ding vernünftig und ohne Folgeschäden abzudichten.650 € ! Der Wellendichtring kostet 50 cent. Und genau diese neue Dieselpumpe ist uns nach nur 10.000 Kilometern ausgerechnet in Tibet abgekackt. Tolles Teil, was? Aber jetzt hatte ich ja wenigstens den Wellendichtring für die alte Pumpe. Auf 4500 Metern bei -10° C kam ich dann zu der Ehre , das erste Mal völlig allein eine Dieselpumpe zu wechseln. Was soll ich sagen, anscheinend hat´s funktioniert, und die alte Pumpe läuft und läuft und...

... ja, und dann war im Iran noch ein neues Hinterradlager fällig. Komisch, das Kaputte war auch erst seit 10.000 km drin, von einer Fachwerkstatt eingebaut. Dieses Lager aufzutreiben war richtig mühsam und langwierig. Aber dann war´s da. Von einem Markenhersteller. Was man beim Kaputten nicht erkennen konnte. Vielleicht war´s ja günstig? Nicht für mich!

...und ein Leck im Kühlwasserschlauch war da noch. Inzwischen noch die Wasserpumpe (mitgebracht),und ein Keilriemen

Dass war´s bisher. Toi, toi, toi!!!

Was kostet das Ganze?
Wir haben über die 9 Jahre hinweg, mit unserem dummen Unfall dazwischen und den Weltreisevorbereitungen, rund 18.000 Euro in den Orangetrotter gesteckt. Vieles davon wäre sowieso nötig gewesen, hätten wir ihn auch ohne Weltreise weiter fahren wollen. So gesehen also günstig, mit der Ausstattung. (Man kann sich alles schön reden)

Alles in Allem sind wir richtig zufrieden, wie wir uns aufgestellt haben. Nichts was wir extrem mangeln. Gelegentlich, bei schlecht Wetter (hatten wir noch nicht) Kälte oder in der Stadt wünscht man sich mehr Platz zum Bewegen im Bus.

Also, den Reisepartner genau abchecken, sonst wird’s unlustig!

 

BF Goodrich 225/15 Dachträger aus altem Skiträger Kofferhalter/Ersatzradhalter/Sandblechhalter  
Duschrohr/Rückfahrscheinwerfer 2 Stück Vollauszugschränke im Hochdach Platz ohne Ende?  
Luxustoilette von Dometic
... dazugehörige Vakuumeinheit und Fäkaltank
 

 

So, wer noch Fragen hat? Her damit

Schöne Grüße Jürgen Orangetrotter

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